Grundsätzlich kann eine psychomotorische Praxis jeden Menschen unterstützen, sich in seiner Persönlichkeit frei zu entfalten und zu entwickeln.

Gerade auch den so genannten „auffälligen“ oder „schwierigen“ Kindern werden wichtige Gelegenheiten zu intensiven Wahrnehmungs- und Bewegungserfahrungen geboten, in denen sie wiederholt positive Wirksamkeitserfahrungen sammeln.

So werden diejenigen angesprochen, die

  •  in ihren Bewegungen ängstlich und gehemmt erscheinen und sich nur wenig zutrauen;
  •  ständig unruhig und in Bewegung sind und sehr unkonzentriert zu sein scheinen;
  •  auffallen, weil sie häufig anstoßen, stolpern oder hinfallen und insgesamt ungeschickt wirken;
  •  deutliche Bewegungsbeeinträchtigung aufgrund von Behinderungen zeigen;
  •  scheinbar sich und die Umwelt anders wahr-nehmen;
  •  in der Sprache Auffälligkeiten zeigen,
  •  im Lern- und Leistungsbereich auffallen oder
  •  Verhaltensschwierigkeiten zeigen.

Aber genauso sind alle interessierten Kinder angesprochen und eben auch die so genannten "normalen" Kinder.

2 Beispielkinder sind Max und Marion:
Max (9 Jahre) ist ein Zappelphilipp.
Von unscheinbar unermesslicher Energie getrieben kann er nicht stillsitzen und hält sich ständig in Bewegung.

Seine Aktivitäten sind aber nicht zielgerichtet, sondern meist unkoordiniert, sodass er oft an der Tischkante hängen bleibt, über Stufen stolpert und sich beim Fallen nicht richtig abstützen kann. Zudem ist er leicht ablenkbar, hört nicht genügend zu und kann sich schlecht über einen längeren Zeitraum konzentrieren.
Oft folgen durch das Aufeinandertreffen solcher Verhaltensmuster mit der nicht darauf ausgerichteten Umwelt heftige emotionale Reaktionen und Lernschwierigkeiten.

Marion (7 Jahre) dagegen ist ein überängstliches Kind.
Am liebsten bliebe sie in der Spielstunde immer ganz ruhig und beobachtet in einer Ecke sitzen. Bälle und andere Spielmaterialien scheinen für sie bedrohliche Monster zu sein. Eigentlich würde sie ja gerne, aber sie traut sich einfach nicht und überhaupt sagt sie ganz oft: „das kann ich eh´ nicht“.